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AutorenbildMareen Danya

Die abgeschnittene Pet-Flaschen-Vase. oder Mimimi.


Ich fühl mich nicht.

Ich fühl mich nicht gut. Ich fühl mich nicht wohl. Ich fühl mich nicht sicher. Ich fühl mich nicht ganz. Ich fühl mich nicht zufrieden. Ich fühl mich nicht in mir. Ich fühl mich einfach nicht.

Also doch, ich fühl mich schon, aber halt grad scheisse.

Mimimi.

Und ich kann dir nicht sagen warum, woher es kommt oder woran es liegt. Und ich glaube das nervt mich. Nicht am meisten. Am meisten nervt micht, dass ich einfach diese unzufriedene Basis habe. Ich lache und ich erleb wundervolle Sache. Ich treff mich mit tollen Menschen und verbring Zeit mit Dingen die ich liebe. Aber da ist und bleibt diese unzufriedene Basis. Als ob ich den schönsten Blumenstrauss hätte, in den knalligsten und buntesten Farben. Aber statt in einer schönen Vase steht er in einer abgeschnittenen Pet-Flasche. Und glaub mir, ich versuch nicht erst seit gestern diese blöde Pet-Flasche auszutauschen. Aber ich muss ja erst die schöne Glasvase wiederfinden. Und ich weiss, dass ich eine hab. Ich hab sogar zwei oder drei verschiedene irgendwo rumstehen. Ich finde sie aber gerade nicht. Und das nervt mich.

Mich nervt aber auch gleichzeitig, dass es mich nervt. Ich könnte mich ja einfach der schönen, bunten, knalligen Blumen erfreuen. Die Menschen die ich treffe, die Dinge die ich erlebe. Und versteht mich nicht falsch. Das tue ich auch. Ich bin glücklich in den Momenten, mit den Menschen, oder wenn ich gerade etwas tue was ich liebe.

Aber es reicht einfach irgendwie nicht. Und ich weiss das, weil ich mehr will. Weil ich mehr kenn. Ich kenne meinen inneren Frieden und ich kenne meine Grundzufriedenheit wenn ich sie habe. Und ich will sie zurück. Ich will mich leicht fühlen. Frei. Zufrieden. Und eben nicht schwer, und müde. Ich frag mich ob die Sterne gerade scheisse stehen oder die Planten sich gerade gegenseitig im Weg stehen. Meine Tage bekomm ich dann bestimmt auch noch. Ich wette im Universum herrscht grad auch Chaos. Und Merkur oder Jupiter schreien Uranus an, er solle bitte aus ihrem Energiefeld verschwinden. Oder so.

Lustige Vorstellung irgendwie. Und eine gute Möglichkeit einen Grund für mein gestörtes Energiefeld zu finden. Dann kann man wenigstens jemandem die Schuld geben. Das tut gut. Aber ich weiss, ich sollte mir selbst die Schuld dafür geben. Macht’s dann doch nicht besser. Verantwortung übernehmen. Für sich und sein Leben. Das predige ich ja immer jedem um mich rum: Wenn du beginnst zu verstehen, dass du ganz allein für dein Leben verantwortlich bist, kannst du nicht mehr einfach auf dem Sofa sitzen und dich nerven über alles was passiert oder bedauern, dass es dir schlecht geht. Du musst handeln.

Ich hab aber gerade so gaaaaar keinen Bedarf zu handeln. Also doch, Bedarf ja schon. Nur Motivation keine. Nä, ich chill hier lieber noch ein bisschen und fühl mich nicht.

Okey nein. Eigentlich will ich ja etwas ändern. Vermutlich habe ich ja auch genau aus dem Grund angefangen zu schreiben. Denn wie der ein oder andere ja schon gecheckt hat. Ich therapier mich hier selbst. Schreiben tut mir gut. Wenn ich mich an einen Text setze, hab ich nämlich meistens den Punkt erreicht, an dem ich wirklich etwas ändern will. Und Schreiben ist dann der erste Schritt. So Selbstmotivation und so. Ich fang an Dinge aufzuschreiben, um die Gedanken wirklich mal zu Ende zu denken. Zu hinterfragen. Und ein mini bisschen auch zu sortieren. Manchmal mehr, manchmal weniger. Ich bin immer wieder erstaunt, dass mir Menschen sagen, dass meine Texte gut strukturiert sind. Haha. Wenn die wüssten, wie quer ich eigentlich hier denke.

Aber tatsächlich bringt das Schreiben eine Ruhe rein. Und eben doch ein mini bisschen Struktur. Mit der kann ich dann arbeiten. Also an mir selber. Ich kann den Zustand beschreiben und dann bringen mich meine Gedanken irgendwie von selbst auf den Weg der Lösung.

Also um jetzt hier auf den Weg der Lösung zu kommen. Ich kenn ihn eigentlich.

Unruhe, unzufrieden oder überfordert mit dem Leben. Alles ein Spiegel. Eigentlich bin ICH unruhig. Ich bin unzufrieden mit mir selbst. Und damit bin ich dann überfordert.

Weil das ist ja nicht mein «natürlicher» Zustand. Ich habe schon so viel an mir selber gearbeitet, mich reflektiert, dass es für mich ungewohnt ist, sich wieder so unzufrieden zu fühlen.

Führt zur Überforderung. Und die führt dazu, dass ich nichts davon verstehe. Weil mein Leben ist gerade schön. Es ist eigentlich super. Warum also diese Unzufriedenheit in mir. Ich weiss, nach gründlicher Selbstreflexion, welche Details aus meinem Leben mitverantwortlich sind. Und es gibt auch Dinge, die ich ganz klar benennen kann. Die werde ich aber hier nicht aufzählen. Ist ja nicht wichtig ob die Pet-Flasche grün oder weiss, von Evian oder Valser ist. Wichtig ist nur, dass ich sie erkannt habe und dies mir bewusst ist.

Ich habe, nein nicht zufällig, einen Podcast gehört, indem es genau darum geht. Die Unzufriedenheit. Und sie hat schon in den ersten Minuten die Lösung auf den Tisch gelegt. Die Beziehung zu dir selbst. Wenn du dich mit dem Leben überfordert fühlst, bist du vielleicht einfach nur gerade mit dir selber überfordert. Also im ersten Moment echt eine Erleichterung. Weil es nimmt den Druck vom ganzen Leben weg. Nicht die Welt, dein Leben oder etwas im Aussen stimmt nicht. Einzig und allein du bist gerade nicht in deiner Mitte. Mach Raum für dich. Kümmere dich um dich. Kehr zurück zur Beziehung mit dir selbst.

Gesagt, getan. Ich habe einfach mal wieder Yoga gemacht. Nichts weiter. Heute Morgen. Und ich bin dann doch wieder fasziniert. Wie kann es sein, dass 45 Minuten so viel verändern können. Ganz einfach. Die Ruhe die ich sozusagen erzwungen habe, die tut gut. Auch wenn sie im ersten Moment völlig gezwungen war und ich mir dachte: Puh, ob ich nach einem halben Jahr noch die Geduld habe. Auf einmal war ich weg. Ich war weg aus meinem Kopf und in meinem Körper zurück. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal eine solche Ruhe gespürt habe. Das tat so gut.

Für mich ist also der erste Schritt eigentlich schon getan. Ich habe sozusagen gezwungener Massen

angefangen die Glasvase zu suchen. Und tatsächlich, auch wenn sie im hintersten Ecken des Schrankes steht. Ich habe sie zumindest gesehen. Ich weiss wieder, wo sie ist und mit absoluter Sicherheit, dass sie da ist. Jetzt muss ich sie natürlich erst Mal hervorkramen. Und dafür muss der ganze Mist, der vor ihr steht und den Weg blockiert, erst mal aufgeräumt werden. Wie lange das dauert, weiss ich nicht. Und was ich alles beim Aufräumen finden werde, kann ich auch nicht sagen. Ganz sicher nichts, was nicht gefunden werden will oder gefunden werden soll. Wie gesagt, es gibt auch schon Dinge, von denen ich weiss, dass sie da im Weg stehen und weg müssen. Die ich dank gründlicher Selbstreflexion benennen kann. Schon mal super eigentlich.

Und wenn ich die Vase dann in den Händen halte, muss sie natürlich noch abgestaubt und geputzt werden. Und dann, wenn sie wieder glänzt wie neu, füll ich sie mit Wasser.

Ich hoff die Blumen sind bis dahin nicht verwelkt. Und wenn doch, kauf ich mir einfach Neue. Denn die neuen Blumen, dass sind Begegnungen, Erlebnisse, Momente voller Freude, Liebe und Leichtigkeit. Und für die, bin ich genau so selbst verantwortlich. Ich allein. In dem ich mich verabrede, raus geh. Mich öffne.

Und dann…

Dann kommt der Tag an dem ich diese hässliche abgeschnittene Pet-Flasche nehm, sie ausleer, ihr danke für all die Zeit die sie als Vase gedient hat. Ihr danke für all die Dinge die sie mich gelehrt hat. Den Weg den sie mir gezeigt hat und die Beziehung die sie mir zurück gebracht hat. Und dann schmeiss ich sie in den Pet-Sack und stell die schöne Glasvase mit den knallig, bunten, farbigen Blumen auf den Tisch. Mach mir einen Kaffee, setz mich aufs Sofa und lass diese tiefe Zufriedenheit jede Zelle meines Körpers durchströmen.


Wua.

Was ein Gefühl.

Yes.


So, das wars. Mental Training für mich selbst.

Adeeee Mimimi.

Wenn du dich jetzt fragst, was davon Mental Training war, dann erklär ich dir das gerne noch kurz.

Alles.


Sich seiner Gedanken bewusst zu werden. (In meinem Fall mit klarem Aufschreiben und Ausformulieren.) - Das ist Mental Training.

Seine Gedanken sortieren und reflektieren. - Das ist Mental Training.

Sich eine eigene, individuelle Lösung erdenken. - Das ist Mental Training.

Sein Ziel zu formulieren, es zu visualisieren. - Das ist Mental Training.


Probiers mal. Und wenn du Hilfe brauchst, oder es geleitet probieren willst: So mega zufällig bin ich ja gerade an der Ausbildung zur dipl. Mentaltrainerin. Soooo, hit me up :)


Und auch wenn du es nicht ausprobieren möchtest.

Danke, dass du mir wieder den Raum gegeben hast, zu schreiben.

Und vergiss nicht, deine Beziehung zu dir selbst zu pfelgen!

Jeden Tag ein kleines bisschen!


Es ist schön, dass es dich gibt.


Mit viel Liebe

Mareen

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